DER KRIEG IN SERBIEN UND IM KOSOVO

Eine blutige imperialistische Verteilung

Der Krieg, der das Kosovo und Serbien besudelt, ist keine Überraschung. Die seit dem Tod von Tito in 1980 voraussehbare und effektive in 1991 Zerlegung Jugoslawiens hat Auge in Auge die herrschenden Klassen von Kroatien und Serbien gelassen. Als blutige Hunde, die Milosevic und die Tudjman haben sich die letzten Stücke verteilt: Krajina-Slavonien und Bosnien-Herzegovina. Jetzt versucht die serbische Bourgeoisie, die letzten Stücke ihres Gebietes zu bewahren, diese des "Grossen Serbiens": den Kosovo, um den Preis einer planmässiger ethnischer Säuberung. Diese Politik ist nicht die Tat der allein kroatischen und serbischen Armeen. Sie ist die Politik in grossem Masstab von allen imperialistischen und kolonialen Mächten seit dem 19. Jahrhunderte, auf allen Kontinenten. Morgen werden sicherlich an der Reihe die Ungaren im Vojvodinen, die „Türken" des "moslemischer" Sandjaks von Novi Pazar, die Albaner in Mazedonien, oder die Griechen in Albanien. Der Balkan findet ihre erste Neigung als Pulvermagazin Europas wieder. Im ganzen Europa, bis zum asiatischen Umkreis, das seit dem Verfall des "Kommunismus" (in Tatsache des Staatskapitalismus) in 1989 die neue Suppe des "liberalen" Kapitalismus schmeckt, ist die Stunde an den ethnischen Säuberungen, den nationalen "Selbstbestimmungskämpfen ", an dem Abrechnen zwischen "grossen" und "kleinen" nationalen Bourgeoisien: vom Kaukasus (Tschetchenien) Abkhazien, Dagestan (Hoher Karabakh), bis Moldau (Transnestrien), die neuen Kapitalismen säubern, mit dem Kalachnikov und dem Weihwasser der Kirchen. Eine unermessliche Verteilung ist, gerade sich zu vollziehen, dessen die Kosten von allen Bevölkerungen durch Berge von Leichen, mit Hungersnöten, durch das Versinken in die Barbarei bezahlt sind.

Die pax americana als Vorbereitung eines dritten Weltkrieges

Alle diese Konflikte haben nichts lokales. Sie sind sorgfältig von den USA und den europäischen Mächten aufgestachelt worden, die rivalisieren, um die Waffen zu liefern. Russland, das selbst eine Bettler-Macht geworden ist, hat nicht verpasst, seine am besten leistungsstarken Produkte zu verkaufen: Kalachnikovs oder Rakete. Stück nach Stück, die NATO – oder vielmehr die Vereinigte Staaten – erlegt den pax americana in von dem "Grossen russischen Bruder" "befreitem" Zentral und Ost Europa. Polen, Tschechoslowakei und Ungarn haften an der grössten Mafia der Welt an. An der Serbischen Grenze, nimmt die Einrichtung von amerikanischen Militärstützpunkten - in Ungarn zuerst, dann in Albanien und in Bulgarien - ihre volle Bedeutung. Vom Schwarzen Meer bis Adria muss der Weg frei sein, um die neue amerikanische Weltordnung aufzuerlegen. Vom Zentral Asien, querüber Kaukasus, bis Mittelmeer müssen mit der grössten Sicherheit die pipelines des strategischen Erdöls laufen. Aber mehr als alles, in der Eventualität eines Weltkonfliktes, müssen die Truppen der NATO von dem Kaspischen und dem Schwarzen Meer bis Mittelmeer frei vorbeigehen, um ihre "Ordnung" mit Hilfe von Basen aufrechtzuerhalten.

Milosevic hatte das „Unrecht", diese "Ordnung" zu stören, lokale Konflikte säend, durch seine "ethnische Säuberungen" die Keime der Destabilisierung der Balkan multiplizierend. Die „Säuberung" im Kosovo – nach der "guten Säuberung" in Bosnien, die gemeinsam so von den Serben wie den kroatischen und " moslemischen Bosnier " Verbündeten von den Vereinigten Staaten geführt wurde (und mit der Benediktion von der UNO) – war die "schlechte". Sie schafft nicht nur eine Masse von Flüchtlingen, der europäischen Verbündeten von den USA, aber musste logischerweise als Politik der Missgeburten-Bourgeoisien in anderen balkanischen Ländern weitergehen, von Zentral Asien bis nach Nahem Ost (kurdische Frage).

Das "Recht humanitärer Einmischung"

Wenn Milosevic ein ausgekochter Verbrecher ist, ist er nicht mehr als sein kroatischer Kerl Tudjman, der schnell gewusst hat, wo der guter westlicher Lager lag. Der Interventionsvorwand, der von den USA gegeben wird, durch ihren bewaffneten Arm, die NATO, ist die „humanitäre Einmischung", diese durch die UNO – internationale Assoziation von Verbrechern – elaborierte Ideologie. Das Einmischungsrecht ist das Recht, die Interessen des amerikanischen Reiches in der Welt überall zu verteidigen. Dies "Recht" heisst das absolutes "Nicht-Recht" : die militärische Kraft als eine Kompressor-Rolle zu benutzen, um alles zu vernichten, was die amerikanische Weltmacht behindert: Streitkräfte und Zivilbevölkerung. Heute in Serbien und im Kosovo, ohne Unterscheidung von Nationalität, ist die Bevölkerung Opfer der "chirurgischen Anschläge" der NATO. Die serbischen Arbeiter, die die tatsächlichen Feinde des Regimes von Milosevic sind, sterben, in den von den „sauberen" Raketen der " Allierten Mächte" zerstörten Fabriken, oder sind durch die Blockade zur Hungersnot verurteilt, wie die Arbeiter in Irak. Die Albaner, die nicht noch aus Kosovo gejagt worden sind, können jetzt die Wirkungen des "humanitären Rechts", am Aufprall der amerikanischen und westeuropäischen Raketen, schätzen. Morgen können sie vielleicht probieren, wenn der Kosovo ein Terrain für Bodenkämpfe sein wird, die Wirkungen der Panzerabwehren Geschosse mit Plutonium (sie wurdern schon anlässlich des Krieges des Golfes angewandt), mit allen ihren radioaktiven Auswirkungen. Das ganze Gebiet, sowie Serbien, ist schon ein Schussfeld, um die neuen in einem dritten Weltkonflikt brauchbaren Waffen zu erprobieren; bald wird es zu einem Trümmerfeld sein.

Das "Recht humanitärer Einmischung" beendet deutlich wo die Interessen des kapitalistischen "Reichs des Gutes" und seiner Filialen – NATO und UNO – anfangen. Haben sich diese letzten – vor dem Krieg des Golfes – gekümmert um die Kurden in Irak, als das Regime von Sadam Hussein, der alliiert mit dem Westen gegen Iran war, ein tatsächliches chemisches Hiroshima experimentierte? Haben sie ihren treuen türkischen Verbündeten mit Intervention bedroht, wenn dieser eine tatsächliche "ethnische Säuberung" mit der kurdischen Bevölkerung des Landes treibt? Haben sie sich mit der durch den Völkermord dezimierten kambodschanischen Bevölkerung beunruhigt, als das Regime von Pol Pot beherrschte und einer "gut" Verbündeter von den USA und China gegen einen dann prosowietischen Vietnam noch war? Sorgen sich sie von den Tibetern, als diese die Unterdrückung des Regimes von Peking erleiten, während dieser letzte ein Verbündeter gegenüber der japanischen wirtschaftlichen Macht bleibt? Hat Frankreich, Mitglied der NATO, nicht das schreckliche Massaker von Ruanda ermutigt, nachdem sie die Henker bewaffnet und „trainiert" hatte? Und - in 1995, während des Sacks von Srbrenica - die 10.000 Opfer, die von den serbischen Streitkräften erschossen werden ? Der Massaker war mit der Hilfe der Truppen der UNO, die halfen zu dem "Sortieren" der Opfer bei, möglich gemacht.

Das "Recht humanitärer Einmischung" als Kriegsalibi, nimmt Stelle des Kampfs für die "Freiheit" gegen den "Faschismus", dann gegen den "Kommunismus", ein. Die 700.000 Kosovare, aus ihren Häusern gejagt, durch die tchetniks abgeschlachtet sind jetzt sowie Tiere in den "humanitären" Lagern eingepfercht werden, von Albanien bis die Türkei. Sie sind sicher die jämmerlichen Opfer des Regimes von Milosevic, aber genauso wie die serbische Bevölkerung. Sie sind vor allem die Opfer der herrschenden Klassen der Länder der NATO, die im voraus wussten, dass sie in Zivilisten-Zielscheiben umgewandelt werden würden. Sie sind die Geiseln von ihrer Expansionspolitik. Für diese werden die Zelte und die Mahlzeiten armselig verteilt. Wie die "Vergessenen" der kapitalistischen Gesellschaft werden sie in Pennern umgewandelt, an denen die Überleben-Suppe bewilligt wird. Auf perfekt zynische Weise werden Medien Kampagnen in den Ländern der NATO geführt, mit einem grossen Erfolg, um die Bevölkerung anzuregen, Sachspenden für die kosovare Flüchtlinge massiv auszuwerfen. Das soll die Kapitalisten aller westlichen Ländern und diese von den USA lindern, die hoffen wohl das Minimum für das Überleben der Flüchtlinge zu bezahlen. Sie interessieren das "Reich des Gutes" in dem Masse wie sie als Alibi brauchbar sind, und soweit sie nicht die neue Immigranten der westlichen Länder sein werden. Die Länder der "Menschenrechte" würden sie als Staatenlose Vagabunde jagen.

Das "Recht von Selbstbestimmung": zwischen dem Kalachnikov und dem Roten Kreuz

Die verschiedenen Organe der Medien haben den Krieg als ein "Befreiungskrieg" der 90% von unterdrückten Kosovars im Kosovo gegenüber den 10% von Serben präsentiert. Die albanische Bevölkerung, insbesondere die Arbeiter, wollte keinen Befreiungskrieg. Dieser wurde hervorgerufen und organisiert, für den Bedarf der amerikanischen militärischen Pläne in dem Balkan. Die Vereinigten Staaten haben die Waffen und die Uniformen an den Guerillakämpfern der UCK geliefert. Diese, unter Zwang, mobilisieren alle junge Leute, die die albanische Grenzen übertreten, um sofort sie auf die Front zu schicken, wartend auf eine nahe " auslandung " der " Allierten Truppen". Was die anderen betrifft, sind sie zu den Lagern des Roten Kreuzes, im absoluten Mangel, oder zur Verschleppung (die Türkei; Norwegen, Kuba auf der amerikanischen Base von Guantanamo) fähig erklärt .

Dieser " Befreiungskampf", der ist von den europäischen Intellektuellen in Uniform der NATO applaudiert, ist ein riesiger Betrug. Die USA haben klipp und klar erklärt, dass es keine Frage von einem unabhängigen Kosovo sein würde. Im „besten" Fall, handelt es sich für sie, mit der Hilfe des UCK, ihre Truppen zu installieren. Die UCK dient ihnen als zusätzliche Kanonenfutter.

Niemals hat ein solcher Konflikt so klar gezeigt, wie die nationalen Befreiungskämpfe einfache Steine in den Händen der grossen kapitalistischen, privaten oder verstaatlichten Mächte ("liberalen" oder "sozialisten") sind: nur eine Reserve von frischem Fleisch für ihre militärische Pläne. Die  "Selbstbestimmung der Völker", die durch die NATO vorbracht wird, ist nichts anderes als ein Übergang zu einer anderen Form der Unterdrückung, des Jochs und des Terrors der serbischen Armee zu dem militärischen Joch der Länder der NATO.

Kriegsmaulhelde und Pazifisten

Der Konflikt im Kosovo hat einen einzigen " Verdienst": zu zeigen, was die sozialistische" Regierungen, die in Europa mehrheitlich sind, fähig sind, zu tun. Die Jospin, Schröder, Blair, Dalema (ehemaliger Führer der italienischen kommunistischen Partei, der ist Regierungschef geworden), zusammen mit ihrem sozialistischen spanischen Genossen Solana am Kopf der NATO, sind die Chefs der alliierten Streitkräfte, die die Arbeiter in ihren Fabriken oder diese dazu gezwungene, die Uniform anzuziehen, töten. Sie machen das ohne der geringen Scham und zeigen perfekt, von wem sie morgen fähig sein werden, wenn die Arbeiter dieser Länder das kapitalistische System, dessen sie die treuen Diener sind, drohen.

Dass die alten oder die neuen kommunistischen Parteien, einst Knechte von Moskau, das Regime von Unterdrückung und Terror von Milosevic stützen, das kann nicht überraschen. Dass sie sich auch tarnen hinter dem humanitären Argument, dass sie den sofortigen Abbruch der Bombardierungen von Zivilisten in Serbien und Vojvodinen erfordern, das ist nicht unfair. Vereint oder nicht mit der philoserbischen extremen Rechte (sowie Le Pen in Frankreich), unterscheiden sie sich kaum von der Myriade von Intellektuellen in Uniform der NATO, die an der systematischen Bombardierung von Serbien hysterischerweise rufen. Wie diese letzten, sind sie nur ein Teil der ideologischen Kette, als sie versuchen, die Arbeiter zu überzeugen, dass man einen Lager wählen muss, und also, die Idee akzeptieren zu lassen, dass man einen Tag oder den anderen für eine "richtige" kapitalistische Sache sterben muss.

Pazifistische Friedensnetze haben aufgetaucht, die rufen, die Bombardierungen, die ethnischen Massaker anzuhalten, und den Rückkehr zum Frieden predigen. Humanitäre Netze richten sich ein, um Kollekten für die kosovare Opfer zu machen. Wie immer verbreiten solche Netze, mit " reinen Absichten" - " den Krieg zu hindern", "die Menschenopfer  zu helfen" - die infantilsten Illusionen. Sie behaupten, dass solche Friedensappelle den Krieg " zauberhaft" anzuhalten können; sie appellieren an den Verstand der kapitalistischen Staaten (" liberalen " oder " sozialisten"), um eine Mechanik von Unvernunft und Terror anzuhalten. Solche Konzerte von Gejammer können zur allgemeinen Lähmung, die jetzt die Arbeiter von den Ländern der NATO einhüllt, nur beitragen, während der Konflikt die imperiöse Notwendigkeit verbirgt, sich gegen den Kapitalismus und seine Krise, gegen die Arbeitslosigkeit und die soziale Misere, zu verteidigen.

Die humanitären Netze - wenn auch ihre Arbeit offensichtlich an Ort und Stelle von jenen, die an allem Mangel haben, geschätzt wird -, nolens volens, tragen dem Konflikt bei. Einerseits, gibt es die einseitige Hilfe, die von diesen Organismen den Kosovaren - oft mit der Hilfe der NATO - gebracht wird; andererseits, in Russland und in den " Bruderländern", gibt es eine andere einseitige Hilfe, die für die "slawische oder orthodoxe Opfer" gebracht wird. In den beiden Fällen, gibt es eine einzige Idee: dass die " Feinde" "unseres Lagers" sterben ! Das Humanitäre endet dort, wo die militärischen Grenzen anfangen.

Die Perspektiven

Der Krieg in Serbien und im Kosovo wird nicht alsbald enden. Nach Wochen intensiver Bombardierung, wird es eine Landintervention der Sturmtruppen der NATO geben. Unvermeidlich Montenegro, – geblieben " neutral " dank der Politik seines Präsidenten – Albanien und Mazedonien werden im militärischen Konflikt kippen. Diese zwei letzten Länder sind schon Schlüsselstützpunkte der NATO. Ungarn auch, jetzt strategischer Knotenpunkt der Offensive der NATO, und Bulgarien werden nicht beiseite bleiben.

Die Bomben der NATO haben die einzige Wirkung gehabt, die serbische Bevölkerung um Milosevic zu vesäubern, trotz des Elendsstands, in dem das Regime die Arbeiter des Landes gesteckt hat. Die mazedonische und bulgarische Bevölkerung stützet Milosevic. Die Pläne der NATO, einen " frischen und frohlichen", "sauberen" und "chirurgischen" Krieg zu führen, fallen ins Wasser. Es gibt nicht mehr andere Lösung als die militärische Eskalation. Die Perspektive liegt nicht in den Friedensplänen, in der Unterschrift eines neuen Dayton Vertrags.

Unter diesen Bedingungen, die „glänzende" Zukunft, die wird von den europäischen Ländern und den USA, unter den Farben eines neuen Marshall Wiederaufbauplans, nach der Unterschrift des "Friedensvertrags", gemahlt, ist eine andere Lüge.

Die Bevölkerung der Länder ehemaligen Jugoslawiens, des Balkans haben nichts anderes, zu warten, dass noch mehr Misere, und sogar einen Fall in der Barbarei infolge der systematischen Destruktionen der industriellen Infrastrukturen, der Transporten und Versorgungsmitteln. Die Arbeiter haben mit diesem Konflikt alles, zu verlieren, wenn sie sich einerseits oder andererseits der militärischen Front freiwillig melden.

Die Arbeiter der Länder der NATO, besonders im Europa, werden unvermeidlich dazu gebracht werden, sich auf dem blutigen Altar des Krieges aufzuopfern. Europäische und Amerikanische Soldaten werden geschickt werden, um für den Kosovo zu kämpfen und sterben. Im Namen der Interesse ihres "Vaterlands", die Sozialistischen und Rechte Regierungen werden ihre Arbeiter um mehr Opfer noch bitten. Weit davon einer künstliche Ausweg aus der Krise zu sein, wird der Krieg nur diese verschlimmern lassen. Und anstatt eines neuen Marshall Wiederaufbau-Planes, wird wirtschaftlicher und finanzieller Zusammenbruch auftauchen. Der Krieg wird mehr und mehr ein erschwerender Faktor der gegenwärtigen Krise des Kapitalismus sein.

Was tun?

18 April 1999.

Vaterlandslose und Staatenlose Gesellen.